Fragen an und Antworten von KUS
Stand 3-2023
Frage: Ihre derzeitige Verfassung?
Antwort:
Meiner Sache bewusst. Verzweifelt-resigniert, doch streitbar.
Der Fluchtdynamik meiner Restzeit druckvoll ausgeliefert.
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Verlust rezeptiver Sinne: Augenlicht, Gehör, Gehirn, Gefühl.
Ein vollkommenes irdisches Glück?
Franz Schubert:
Trios D. 898 / Andante un poco mosso
Wo möchten Sie leben?
Am oder überm Lago Trasimeno. - Mit Hannes Wader zu singen:
"Bin müde und leer / will nach Süden ans Meer /
auf meinem Weg / ohne Wiederkehr / schon so lang ..."
Welche Fehlverhalten entschuldigen Sie am ehesten?
Die aus Angst, Schwäche, Verzweiflung.
Welche Fehlverhalten entschuldigen Sie nicht?
Die aus Opportunismus, Vorteilssucht, Verrat.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?
Solidarität. Beständigkeit. Aufrichtigkeit.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Solidarität. Beständigkeit. Aufrichtigkeit.
Ihre Lieblingsbeschäftigung(en)?
Lesen. Lernen. Diskutieren. Musik hören und machen.
Was schätzen Sie bei Freunden am meisten?
Treue. Nachsicht. Zivilcourage.
Ihre Lieblingsgestalten in der Historie?
Rosa Luxemburg & Karl Liebknecht.
Sodann: Spartacus. Giordano Bruno. Thomas Müntzer.
Giuseppe Garibaldi. Antonio Gramsci. Ho Chi Minh. Nelson Mandela.
Ihre Lieblingsgestalten in der Literatur?
Lysistrata. Antigone. Falstaff. Egmont. Verrina. Danton. Schwejk. Azdak.
Ihr(e) Lieblingsmaler/-graphiker?
Picasso, Braque & die Kubisten. Max Ernst. Renato Guttuso. Alfred Hrdlicka.
Horst Janssen. Johannes Grützke. Horst Antes. privat Ruth Kohler.
Ihr(e) Lieblingsbildner?
Auguste Rodin. Henry Moore. Fritz Wotruba. Alfred Hrdlicka.
Giacomo Manzù. Rudolf Wachter. Jochen Sendler. Eduardo Chillida.
Dazu als Newcomer aus dem südbayerischen Oberland:
Erwin Wiegerling (= E. Lin) und Andreas Kuhnlein.
Und Ihr(e) Favorit(en) bei Environment und Concept?
Christo - und vor allem Hans Haacke.
Ihre Lieblingsautoren?
Allumfassend: Karl Kraus.
dazu als Brunnen für Geisteslabung aus deutscher Kultur im 20. Jahrhundert:
Arno Schmidt - und die schreibenden Repräsentanten der Familie Mann.
Prosa:
Gustave Flaubert. Emile Zola. Nikolaj Gogol. André Gide.
Oskar Maria Graf. Lion Feuchtwanger. Stefan Heym. Alberto Moravia.
Leonardo Sciascia. Gabriel Garcia Marquez. Eckhard Henscheid.
Drama:
William Shakespeare. Anton Čechov. Carl Sternheim. Artur Schnitzler.
Ödön von Horváth, Bertolt Brecht. Friedrich Dürrenmatt. Peter Hacks.
Lyrik:
François Villon. Charles Baudelaire. Arthur Rimbaud.
Detlev von Liliencron. Karl Kraus. Walter Mehring. Max Hermann-Neisse.
Rose Ausländer. Pablo Neruda. Peter Hacks. Robert Gernhardt.
Publizistik, Essayistik, Satire, Sekundär & Sach:
Karl Kraus. Egon Friedell. Alfred Polgar. Ernst Bloch. Wolfgang Abendroth.
Helmut Ridder. Karlheinz Deschner. Noam Chomsky. Enzo Traverso.
Haben sie Lieblingsbücher?
Mehrere, häufig wechselnd. Mit einigem Bestand, unter anderen:
Belletristik
Gustave Flaubert: Die Erziehung des Herzens. Emile Zola: Das Geld.
Heinrich Mann: Professor Unrat. Klaus Mann: Der Vulkan / Mephisto.
Stephan Heym: Goldsborough. Manes Sperber: Wie eine Träne im Ozean.
Robert von Ranke Graves: Ich Claudius, Kaiser und Gott.
Joseph Breitbach: Bericht über Bruno.
Sach und Sekundär
Karl Kraus: Literatur und Lüge / Sittlichkeit und Kriminalität / Weltgericht.
Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit. Elias Canetti: Masse und Macht. Karlheinz Deschner: Opus Diaboli / Ein Jahrhundert Heilsgeschichte. Peter Hacks:
Die Maßgaben der Kunst. Maria Matray: Dreyfus. Friedrich Torberg: P.P.P.
Eckhard Henscheid: Kulturgeschichte der Missverständnisse. Richard Dawkins:
Der Gotteswahn. Jens Malte Fischer: Karl Kraus - Der Widersprecher.
Und Lieblingsdramen?
Ein paar ausgewählte. z.B.:
Shakespeare: Coriolan / Troilus And Cressida. Schiller: Die Verschwörung
des Fiesco zu Genua. Sternheim: Der Snob. G. Freytag: Die Journalisten.
Schnitzler: Professor Bernhardi. Hauptmann: Der Biberpelz. Rolland: Die Wölfe. Brecht: Arturo Ui. Karl Kraus: Die Unüberwindlichen. Dürrenmatt: Die
Physiker.
Ihr(e) Lieblingskomponist(en)?
Franz Schubert. Rossini-Bellini-Donizetti-Meyerbeer.
Hector Berlioz. Antonin Dvorák. Jacques Offenbach. Paolo Tosti.
Anregender als Lieblinge sind oft Entdeckungen, zuletzt:
Boccherini. Spohr. Zandonai. Wolf-Ferrari. Sullivan. Sibelius. Britten ...
dazu - schändlicherweise massima rarità: Louis-Etienne-Ernest Reyer!
Haben Sie Lieblingsopern?
Hier nun eher Dutzende. z.B: Rossini: Semiramide / Il viaggio a Reims.
Meyerbeer: Robert le diable. Verdi: Falstaff. Wagner: Tristan & RING.
Berlioz: Benvenuto Cellini. Reyer: Sigurd / Salammbô / R.Strauss:
Elektra.
Giordano: Andrea Chénier. Pfitzner: 2. Aufzug Palestrina.
Ihre Lieblingsfarbe(n)?
Rot & Weiß (aber nicht im Fußball)
Ihre Lieblingsblume(n)?
Weiße Lilien. Rote Rosen. Alle Arten Flieder.
Ihr(e) Lieblingstier(e)?
'Petit-Anglo-Francais' & Italo-Spürhund-Mischlinge.
Seelöwen. Surrikate.
Ihr Lieblingsvogel?
Pinguin & Kolkrabe — und alle Rabenvögel.
Ihre Lieblingslandschaft(en)?
Mediterrane Mittelgebirge: Toscana, Umbria, Lazio.
Ihre Lieblingsbäume?
Früher meist Pinien & Zypressen. Heute eher Linden & Birken
(doch eigentlich alle - außer deutschen Weihnachtstannen).
Ihr(e) Lieblingsküche(n)?
Die italienische – soprattutto dalla Emiliana.
Ihr(e) Lieblingsgetränke?
Rotweine aus Mittelitalien. Earl Grey Tea.
Und, so rar geworden: Dortmunder Kronen Pils.
Themenwechsel:
Wer oder was hätten Sie sein mögen?
anmaßend: Autor wie Egon Friedell oder Alfred Polgar.
Gibt bzw. gab es eine Person, die für Ihr Werden und Wirken
von zentraler Bedeutung war?
Ja. Der universell-nachschöpfende Künstler – Jahrhundertsänger, Musikwissenschaftler, Dirigent, Autor, Maler, Rezitator, Sammler,
Stimmbildner, Kulturvermittler: Dietrich Fischer‑Dieskau.
Was halten Sie für Ihre(n) größten Fehler?
Meine Ungeduld. Und meine Loslass-Schwäche.
Was schafft Ihnen persönlich Frust?
Der ewige Kampf, mein Übergewicht zu reduzieren.
Was oder wer war Ihre größte Enttäuschung?
Global: Der permanente Verrat der 1968er seit den 1990ern.
Persönlich: Otto Schily. Erhard Eppler. Renate Schmidt. Ralph Giordano.
Jürgen Elsässer.
Wem wären Sie gern begegnet?
Natürlich Karl Kraus
Sodann:
Antonio Gramsci. Dolores Ibarruri LaPasionaria.
Carl von Ossietzky. Palmiro Togliatti. Friedelind Wagner.
Ganz subjektiv: Wer sind für Sie die gegenwärtig klügsten Köpfe?
Minimal-Auswahl: Noam Chomsky. Domenico Losurdo.
Heiner Flassbeck. Paul Krugman. Werner Rügemer.
In memoriam: Karlheinz Deschner († 2014),
Hans Wollschläger († 2007)
Umberto Eco († 2016)
Welchem Politiker glauben Sie vertrauen zu können?
Allenfalls ein paar tolle Frauen:
Sevim Dagdelen. Ulla Jelpke. Gesine Lötzsch.
neuerdings (2-2022) wieder, cum grano salis: Sahra Wagenknecht.
Und nun mal umgekehrt.
Welche Gestalten der Historie verachten Sie am meisten?
Mindestens den halben Plötz.
Mehr noch als die Verbrecher, Mörder, Ausbeuter, Unterdrücker:
deren Laudatoren, Käuflinge, Funktionäre, Hofschreiber und ‑schranzen.
Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten?
Wirklich keine.
Welche Reformen begrüßen Sie am meisten?
Jene, die der Erweiterung der Volkssouveränität dienten, der Begrenzung
von Diskriminierungen, der Chancenmehrung auf Humanität, Gerechtigkeit,
Menschenwürde. Also: Die Abschaffung von Folter und Todesstrafe.
Die (leider nur Teil-)Beseitigung von Kolonisation und Apartheid. Die Gleichstellung von Minderheiten. Die Begründung der Solidargemeinschaft.
Welche in der Kultur Gerühmten halten Sie für überschätzt?
Den Maler G. Richter ("teuerster lebender Künstler", lt. SPON). Die Pianistin
Ney.
Die 'Dichter' Luise Rinser und Botho Strauß. Die Autoren Herta Müller,
Rainer Kunze, Paul Coelho. Die Humorverfertiger Jan Weiler & Axel Hacke.
Den Bildner Lüpertz. Den Tenor Kollo. Den Dirigenten Thielemann. Den Theatermacher Zehelein. Den Prinzipal Wolfgang Wagner samt Protektions-töchterlein. Den Büchner- & Heine-Preisträger Biermann
(den besonders!).
Die Repräsentanten des „Zeitgenössischen Regietheaters“: allesamt, von
Neuenfels bis Bieto.
Welche Politiker verachten Sie am meisten?
Käuflinge, Zyniker, Gesinnungswankler & Haltungswandler.
Konkret demnach (aus dem mir näheren Lager, beinahe mehr als die Rechten): Schröder-Schily-Clement-Steinmeier-, mit Vorrang die SPD-"Erneuer":
Gabriel, Nahles, Scholz, Maas, Kahrs, Lambrecht, Klingbeil, Kühnert ...
Den epochalen Käufling Joseph Fischer, dazu die Olivgrün-Repräsentanzen Kretschmann, Palmer, Harms, ML Beck, W. Schulz, Fücks, Baerbock, Habeck,
Hofreiter & Kons.
Junge Union im Trachtenlook. Des großen Geldes neue Tarn- & der alten Faschisten Folgebewegung AfD. Und natürlich die chicke, geldige, wendige Liberallala.
Welche Kategorie von Machthabern oder Einflussnehmern
halten Sie für besonders schadenstiftend?
Kleriker. Militärs. Geheimdienstler.
Welche etablierten Gruppen halten Sie sich fern?
Waffenträger (Uniformierte. Jäger. Schützen). Boulevardjournalisten.
Korporierte. Immer öfter Lokalpolitiker. Natürlich 'Pegida'.
Welche Personen der Gegenwart mögen Sie gar nicht?
Assortimento senza limito: Von Globalrepräsentativtätern wie G.D.Bush, Cheney,
Kissinger, Blair, Netanjahu, Sarkozy, Berlusconi, Erdogan, Orbán, Jazeniuk, Kaczynski, Salvini usw. inkl. nunmehr Trump & Gesinde(l) abgesehen, auf unseren Sprachraum begrenzt: Ratzinger &
den weltumspannenden Pfaffen-stand. Tendzin Gyatsho (= sog. Dalai Lama). Den Denunziationspastor &
Interven-tionskriegspromoter Joachim Gauck. Schäuble, Merz, v.d. Leyen, AKK, Kuban
& Gefolge. Die F.J.S.- Nachfahren, namentlich Dobrindt & Scheuer ... . Dazu die Journaille: Diekmann, J.Reichelt, FJ Wagner, M-Vogg, Altenbeckum, Markwort, Joffe, Kornelius +
Jungschnösel-gefolge, Weimer, Matussek, Elsässer, Poschardt, + 80 % der Branche. Lengsfeld. E. Steinbach. Fr. Klier. Schwarzer.
Extrem: Gauland, Höcke, Weidel, vStorch & Comp. Biermann. Broder. Sarrazin. Knabe
& Jesse.
.... Reihungen ohne Ende.
Welche Personen der Gegenwart mögen Sie hingegen sehr?
Erst die genannten Politikerinnen. Sodann Angela Davis. Felicia Langer (†
2018). Ester Bejarano († 2021). Georg Stefan Troller (* 1922). Daniela Dahn. Christa Luft. Evelyn Hecht-Galinski. Nike Wagner. Heinrich Bender († 2016). Nelson Mandela
(† 2013). Fidel Castro († 2016). Harry Belafonte. Evo Morales. Mumia Al. Jamal.
Jean Ziegler. Heinrich Senfft († 2017). Richard
Dawkins. Heinrich Hannover († 2023),.
Hans Modrow († 2023). Arno Klönne (†
2015). Niklas Frank. Otto Köhler. Detlef Hensche. Heinrich Fink
(† 2020). Kurt Pätzold († 2016). Christoph Butterwegge. Rudolf Dreßler. Oskar Lafontaine. Julian Assange. Edward Snowden. Eckart Spoo († 2016). Wiglaf Droste († 2019). Arnold Schölzel. Horst Isola. Rolf Gössner. Ulrich Sander. Rolf Verleger (+ 2021). Yanis Varoufakis. Claus Weselsky.
.... Reihungen ohne
Ende.
Institutionelle Versager der Gegenwart?
Die sich so nennende (Seeheimer- & Aufrüstungs-)Sozialdemokratie.
Die so immer noch genannte scheingrüne Öko‑(Neoliberal/Kriegs)-Partei. Diverse DGB‑Gewerkschaftsführer. Wehrmachtstraditionstreue neue
BW-"Staatsbürger
in Offiziersuniform". Das Öffentlich-schreckliche Medienpersonal. Die Welt‑ Umweltpolitiker. Sich selbst verhöhnende Sinnstifter à la Friedensnobelpreis‑ Komitee ...
Zurück zum Positiven. Blick auf die letzten 50 Jahre:
Wen im Bereich Kultur lieb(t)en oder bewunder(te)n Sie?
Das läuft auf ein ganz großes Namedropping hinaus, das dennoch nur einen
Minimal-Ausschnitt benennt.
Beschränkt auf die zweite Jahrhunderthälfte: die Säkularsängerin Maria
Callas & ein Dutzend wunderbare Frauenstimmen wie Grümmer, Jurinac,
Gencer, Scotto, Freni, M. Price, Mathis, Popp, Ludwig, Faßbaender, Wenkel.
Die Sängerdarsteller/innen Martha Mödl, Astrid Varnay, Leonie Rysanek,
George London, Tito Gobbi, Boris Christoff. Die Tenöre Jussi Björling,
Nicolai Gedda, Carlo Bergonzi, Alfredo Kraus. Den Wundermann des Canto
fiorito: Rockwell Blake. Die Baritone Di-Fi‑Di, Marcel Cordes, Robert Merrill,
Renato Bruson. Die Bassisten Mark Reizen, Tancredi Pasero, Cesare Siepi,
Kim Borg.
Auf die Zeit meiner Lebensbahn reduziert, also ab 20. Jahrhundertmitte:
die Dirigenten Fritz Busch, George Szell, Pierre Monteux, Fritz Reiner,
Dimitri Mitropoulos. Georg Solti, Carlo Maria Giulini & Claudio Abbado.
Unter den Nachfolgenden Riccardo Chailly & Mariss Jansons († 2019). Unter den
Heutigen Yannick Nézet-Séguin & Gustavo Dudamel. Unter den Künftigen
Lahav Shani & Joana Mallwitz.
Dto. die Pianisten Rudolf Serkin, Claudio Arrau, Emil Gilels, Friedrich Gulda, Svjatoslav Richter, György Cziffra. Und heute
Martha Argerich, Maurizio Pollini, Cyprien Katsaris, Marc-André Hamelin, Daniil Trifonov.
Die Geiger Jascha Heifetz, David Oistrach, Arthur Grumiaux, Oskar Shumskij,
Zino Francescatti, Ruggiero Ricci. Heute ein halbes Dutzend von Weltrang.
Dazu Cellisten wie Emanuel Feuermann, Paul Tortelier, Janos Starker,
Gregor Piatigorsky bis Mstislav Rostropovich, Yo-Yo-Ma, Werner Thomas,
Jan Vogler & Co..
Schließlich, in Erinnerung an Ursprünge:
die Musikbühnenschöpfer Wieland Wagner & Jean-Pierre Ponelle.
Und eine nahezu verloren gegangene Kategorie von Bühnen-Mimen – in
Mini-Auswahl Körner, Giese, Wimmer, Becker, Gorvin, Höflich, Flickenschildt, Stein, Schade - und: Deutsch, A. Hörbiger, Minetti, E. Busch, M. Held, Schröder, Lühr, Quadflieg, Boysen,
Henniger, Kammer, Schellow, Holtzmann, H.E. Jäger, Pekny, Korte, Benrath, Griem, Lohner, Qualtinger usw. usw. … Verloren die großen Vertreter/innen der Mimenfächer Tragödin und Schwerer Held. Und
heute etwa Hoger, Harfouch, Manzel, Gedeck, Minichmayr, Brambach, Selge, Groth, Klaußner,
Noethen, Markovicz, Rohde, Wölbern und ein paar mehr. Wenige, die noch nicht ganz an FFF/TV verkauft sind.
Nicht zu vergessen einige Giants of Jazz: Jelly Roll Morton. Bessie Smith.
Louis Armstrong. Sidney Bechet. Bix Beiderbecke. Fletcher Henderson. Coleman Hawkins. Duke Ellingtion. Count Basie. Django Reinhard. Art Tatum. Charlie Parker. Lester Young. Lionel Hampton. Dizzy
Gillespie ...
Aus welchen Medien informieren Sie sich?
- Seit über 50 Jahren die unvermeidliche Süddeutsche Zeitung (SZ).
Nach deren Rechtswende eskalierend bis 2018 ff., eher verärgert, seit 2021 mit
immer noch wachsender Distanz. Endgültig zerrüttet seit deren uferloser Kriegs-
propaganda-Hetze ab 2022 ...
- Zur Ergänzung, meist auch zur Korrektur: die Tageszeitung junge Welt (jW).
- 14tägig die Weltbühne-Nachfolgerin: ossietzky (= oft das Beste im dünnen
linken
Medienangebot überhaupt).
- Vierteljährlich das VVN-Magazin antifa.
- Monatlich noch & wieder, trotz allfälligen Ärgernissen: konkret.
- Fallweise seriöses Radio, u.a. Bayern 2 Kultur & Bayern 4 Klassik.
- Dazu mit wachsender Entfremdung in Misstrauen und Distanz:
die Öffentlichrechtlichen ARD+ZDF, DLF - TV-News, -Dokus, -Reports.
- Gelegentlich, distanziert: Homepages von WAZ, Freitag, profil, Standard
Regelmäßig: NachDenkSeiten & Rationalgalerie ...
Nach jahrzehntelanger (teils sogar Abo-)Nutzung - heute angewidert nicht mehr:
DIE ZEIT und DER SPIEGEL.
Mögen Sie Kino?
Aber klar. Das ganze Cine-Säkulum.
Haben Sie Lieblingsfilme?
Unzählige. Spontan:
Citizen Kane. The Winslow Boy. Gentleman Jim. Destry Rides Again. Rebecca.
To Be or Not to Be. Le deuxieme soufle. Foreign Correspondent. Rio Bravo.
Teorema. Les Grandes Familles. Le Président. Novecento. Il Gattopardo. Norma
Rae. Le Samourai. The Wild Bunch. Il Padrino 1+2. Network. State Of Siege.
Once Upon a Time in America. Front Page. The Pelican Brief. Presume Innocent.
On ne me durt que deux fois. Millennium. - Zeitdramen von Francesco Rosi. Western von Howard Hawks. Balladen von J.P. Melville. Melodramen von Luchino Visconti. Nouvelle Vague Satires von Claude Chabrol.
Politstücke von Oliver Stone & Sidney Polack.
Und Lieblingsstars?
In Auswahl: Bette Davis. Marlene Dietrich. Alida Valli. Lauren Bacall.
Michelle Morgan. Simone Signoret. Stephane Audran. (die ältere:) Katherine Hepburn. Jean Seberg. Faye Dunaway. Charlotte Rampling. Helen Mirren ... Erich von Stroheim. John Barrymore. Erroll
Flynn. John Gielgud. Jean Gabin. Lawrence Olivier. Robert Mitchum. Pierre Brasseur. Alain Delon. Gian Maria Volonté. Lino Ventura. Dirk Bogarde. Max von Sydow. Denholm Elliot. Michel Serrault.
Michael Caine. Jack Nicholson. Tommy Lee Jones. Mikael Persbrandt ...
Interessieren Sie sich für Kabarett?
Ja, natürlich – klassisches politisches Kabarett.
(im Gegensatz zur Flut an Comedies und Witzeshows).
Ihre Favoriten (und Distanzerscheinungen) in diesem Metier?
Sympathien: Erstmal Volker Pispers! Dann Georg Schramm & Urban Priol
Auch Krönert, Sieber, Schmickler, dazu noch eine Handvoll jüngerer
Guter und Begabter.
Bis März 2022, seither - unsagbar enttäuscht - nicht mehr:
Max Uthoff & Claus von Wagner,
In memoriam: Wolfgang Neuss! Dieter Hildebrand! Helmut Ruge! und
vor allem Dietrich Kittner!!
Antipathien: vorrangig „Sexy Dieter“= Dieter Nuhr (zynisch, eitel, platt, rechts).
M. Gruber, Richling, Grünwald ...
Persönliche ehrende Reminiszenzen?
Meiner Mutter Ursula, geb. Baberg, † 17. Mai 1998.
Dem Theatergenius Wieland Wagner. Den Opernsängern Hedi Klein, Gerhard Kleinen & Wolfgang Lenz. Meinem Musiklehrer Harald Blauth. Dem BVB-Keeper Heinz Kwiatkowski. Meinem frühen Leitjournalisten
Walter Schmieding. Dem 'Italo-Bariton deutscher Zunge' = meinem Lehrer: Marcel Cordes (†
1990). Dem Zeitungsverleger und Blattmacher Werner Friedmann. Den Zeugen einer besseren Sozialdemokratie: Joachim Steffen, Peter von Oertzen,
Hilmar Hoffmann, Hermann Glaser, Fritz Vilmar.
Und zwei geliebten Kulturschaffenden, deren später Freund ich sein durfte: Karlheinz Deschner († 2015) & Heinrich Bender († 2016).
Ihr Zukunftstraum — eine konkrete Utopie?
Schlicht, bescheiden, unpathetisch: Soziale Demokratie. Das, was schon
einmal auf dem Weg war, bevor eine "Reform"‑Regierung, die man Rot-Grün nannte, mit breiter Zeitgeist‑ und Medien‑Unterstützung den neoliberalen
Ideologien Durchbruch verschaffte, den Sozialstaat zerstörte, dem Großkapital neue Herrschaftsräume öffnete, kodifizierte Bedingungen für Armut
kreierte, Angriffskriege in Gang setzte, imperiale Gewaltpolitik unterstützte, den Schnüffelstaat ausbaute, die bescheidene bürgerliche Demokratie demontierte
— ein Trend, der seit der sog. Jahrtausendwende anhält. NS: und in 2-2022 durch irrsinnige Kriegs- & Aufüstungsbeschlüsse eine Reprise ihres
1914 vollzieht.
Ein Memento?
Denen, die im Kampf gegen Imperialismus, Kapitalismus und Faschismus
ihr Leben gaben.
Aus Ihren Antworten zu schließen:
Man kann Sie als Linken bezeichnen - oder?
Mit einer Sentenz zu antworten, die uns in den 1980ern zu einer Art ironischer Bekenntnisauskunft wurde: "Ich stehe auf
dem Boden des Godesberger Programms!". Und bin deshalb nunmehr Verächter von Großteilen der heutigen SPD.
Würden Sie ein persönliches Motto formulieren?
Wie wär’s mit Ernesto Guevara de la Serna, genannt „Che“:
Seien wir Realisten. Wagen wir das Unmögliche!