Albert Lortzing
Hans Sachs
Jörn W. Wilsing
Gabriele Maria Ronge
Andrea Trauboth
Ivo Ingram
Ulrich Ress
Friedrich Lenz
Andreas Bauer
Berliner Konzertchor
Symphonisches Orchester Berlin
Fritz Weisse
Hans Sachs
Deutsche Spieloper in 3 Akten
Libretto von Albert Lortzing & Philipp Salomon Reger
nach dem Schauspiel von Hans Ludwig Deinhardstein
(1840 Stadttheater Leipzig / 1845 Nationaltheater Mannheim)
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Konzertante Aufführung - r. live 29. Mai 1983 Berlin, Philharmonie
Leitung: Fritz
Weisse
Hans Sachs, Schumacher
& Meistersinger: Jörn W. Wilsing
Meister Steffen, Goldschmied: Ivo Ingram
Kunigunde, seine Tochter:
Gabriele Maria Ronge
Cordula, seine Nichte:
Andrea Trauboth
Jörg, Sachsens Lehrbube:
Ulrich Ress
Meister Stott, der Merker:
Andreas Bauer
Eosan Hesse, Ratherr aus Augsburg: Friedrich Lenz
Kaiser Maximilian:
Martin Blasius
Berliner Konzertchor
Symphonisches Orchester Berlin
Die Handlung
Schauplatz: die
freie Reichsstadt Nürnberg
Zeit:
1517 - zur Blütezeit der Stadt als Zentrum der Künste
Erster Akt
1. Bild: Die Werkstatt des Meisters Hans
Sachs
Die Lehrbuben sitzen singend bei der Arbeit. Incognito trifft der Kaiser Maximilian ein. Er
überbringt Sachs Grüße des kaiserlichen Augsburger Hofs, wo man seine Dichtkunst hochschätze. Erfüllt von Stolz und zugleich von Gedanken an seine geliebte Kunigunde, Tochter des reichen Goldschmieds
Steffen, macht Sachs sich an die Arbeit - teils an einem neuen Schuh, teils an einem Lied für das alljährliche Nürnberger Wettsingen, das unmittelbar bevorsteht. Der Schusterpoet hofft, ein
erfolgreicher Auftritt dort werde ihn für den Meister und künftigen Bürgermeister Steffen als Eidam akzeptabel machen. Da tritt ein Herr Eoban Hesse, Ratsherr aus Augsburg, ein und bringt einen Schuh
zur Reparatur. Er bläht sich überheblich auf, rühmt sich, Kunigundes Verlobter zu sein. Die beiden Rivalen geraten in heftigen Streit.
2. Bild: Der Garten bei Steffens Haus
Kunigunde ist mit ihrer Base Cordula beisammen. Sie sehnt den geliebten Hans Sachs herbei, ist
bedrückt, weil sie nach Vaters Willen Eobans Gattin werden soll. Cordulas Schatz, Sachsens Lehrling Görg, kommt mit seinem Meister dazu. Die vier verabreden einen Pakt gegen Eoban, der Kunigundes
„Ketten brechen“ soll. Steffen ist zu Nürnbergs neuem Bürgermeister gewählt worden. Er verkündet, der Sieger des morgigen Wettsingens werde seine Tochter Kunigunde zur Braut
gewinnen.
Zweiter Akt
1. Bild: Der Nürnberger Rathaussaal
Der Sängerwettstreit ist in vollem Gang. Zum Finale haben sich Eoban und Sachs qualifiziert. Nun soll jeder eine freie
neue Liedschöpfung vortragen. Eoban bietet ein geistliches, Sachs ein vaterländisches Stück.
Nicht aus künstlerischen, sondern aus polit-opportunistischen Motiven, erklärt der Bürgermeister Eoban zum Sieger. Die Räte folgen ihm, obwohl Sachsens Auftritt bei den Nürnberger Bürgern weit
größere Begeisterung ausgelöst hat. Sachs sieht sich unter dem Spott der Amtsträger seiner Hoffnung auf Kunigunde beraubt.
2. Bild - Stadtplatz in Nürnberg -
Volksfesttreiben
Görg singt ein Liebeslied, das er von Sachs entwendet hat. Beim Rundtanz geht es ihm verloren. Stadtschützen konfiszieren
das Blatt. Sachs will Nürnberg verlassen. Kunigunde bekundet ihre Treue; sie will ihm folgen. Steffen, Eoban und Räte überraschen das Liebespaar. Sachs wird der Stadt verwiesen.
Dritter Akt
1. Bild: Kunigundes Gemach
Cordula spricht Kunigunde Mut zu. Da erscheint Hans Sachs. Er berichtet, vom Kaiser sei ihm Hilfe zugesagt worden. Außer
sich stürzt Steffen herein. Der Kaiser selbst habe ihm ein Gedicht zugeschickt. Er wolle nach Nürnberg kommen und dessen Verfasser kennenlernen. Eoban behauptet, er sei Autor des Werks. Man glaubt
ihm, dem Sieger des Wettsingens, und lässt ihn zum Schöpfer des Liedes erklären.
2. Bild: Der Nürnberger Rathaussaal
Der Kaiser selbst gibt ein Sängerfest. Eoban wird aufgefordert, sein Opus auswendig vorzutragen. Er kommt über Stammeln
nicht hinaus. Der Schwindel tritt zutage, der Nürnberger Stadtrat ist blamiert. Eoban wird hinaus geworfen. Nun trägt Hans Sachs sein Werk souverän vor. Er erhält sein Bürgerrecht zurück und kann
endlich seine geliebte Kunigunde in die Arme schließen. Bald wird er sie zum Traualtar führen. Jubelchöre des Volkes auf den Kaiser beenden die Oper.
Albert Lortzings „kleine Meistersinger“
Hans Sachs ist eine Komische Oper in drei Akten mit gesprochenen Dialogen (LoWV 43). Das Libretto schrieb der universelle Musiktheatermann Albert Lortzing zusammen mit den Bühnenautoren
Philipp Reger und Philipp Jakob Düringer. Als Vorlage diente
das gleichnamige Schauspiel von Johann Ludwig
Deinhardstein. Die Uraufführung fand am 23. Juni 1840 im Stadttheater
Leipzig statt. Eine erweiterte Fassung gab es am 25. Mai 1845 im Nationaltheater Mannheim.
Der Inhaltsstoff war vor dem Hintergrund der Altnürnberg-Schwärmerei im 19. Jahrhundert kein Kuriosum. Das
zugrundeliegende Theaterstück, dem auch Wagners große musikalische Komödie Die Meistersinger von Nürnberg inhaltliche Bezüge verdankt, griff verbreitete Faszinosa „ehemaliger
Reichsherrlichkeit und vorkapitalistischer Idyllik“ bühnenwirksam auf. Historische Gestalten wie der volksnahe Kaiser Maximilian und die kunstgewogenen Nürnberger Honoratioren konnten als Garanten
für Publikumsresonanz und sowohl romantisch-bewegende als auch satirisch-komische Effekte gelten.
Bürgerglück und Sozialkonflikt
Ein fürs Genre Deutsche Spieloper obligatorisches doppeltes Liebesgeschehen wird kontrapunktiert durch einen
bühnendramatisch wie historisch gerechtfertigten Sozialkonflikt: Die Liebe des Schusterpoeten zur Tochter des wohlhabenden, gesellschaftlich arrivierten Goldschmieds und Bürgermeisters trifft auf
dessen und der Nürnberger Ehrbaren strikte Ablehnung als Mesalliance. Dieser Konflikt - Anlass für sentimentalische Ohrwurmmelodik in Cavatinen & Duetten - wird aufgelöst durch die Enthüllung
einer dreisten Intrige, wobei zugleich der (hier eher lächerliche) Opernbösewicht ausgeschaltet wie auch die feudal-imperialen Sozialstrukturen - der Volkskaiser als Deus ex machina, die
Bürgergesellschaft als Untertanenkollektiv - bestätigt werden.
Einerseits werden damit die typischen Ingredienzien einer deutsch-romantischen Opera Buffa Lortzingscher Prägung hör- und
erkennbar. Andererseits deuten sich die - bis heute unterschätzten und ignorierten, doch eigentlich konstituierenden - Ressourcen der „vormärzlichen Sozialkritik“ des reformistisch, antiautoritär,
wenn nicht gar revolutionär gesinnten Theatermannes Albert Lortzing an. Weniger homogen erscheint ein immanenter Darstellungsbruch - zwischen dem ernsten Tonfall des Librettos und den
heiter-sanguinischen bis komischen Gesangsstücken der Komposition.
Musikalisch präsentiert sich das Werk als durchaus gleichrangig mit Lortzings gelungensten und populärsten Opernkomödien,
wie Zar und Zimmermann und Der Wildschütz, teilweise animativer und zupackender als seine heute eher romantisch bis bieder wirkenden Undine und Der Waffenschmied.
Mehr als diese ist der Hans Sachs in Tonfall und Ausdrucksgestik nahe an des Komponisten aufklärungsnahen, antiautoritär argumentierenden Vormärz-Opern wie Regina oder
Großadmiral. Bemerkenswert und wohl der Pointenklarheit fürs Publikum geschuldet: Die beiden konkurrierenden und scharf kontrastierenden Preislieder sind nicht als Gesänge ausgeführt,
sondern als Sprechstücke, also Gedichte, somit klar als Botschaftsträger: religiöse Heuchelei versus patriotisches Bekenntnis.
Nostalgie, Innovation und Wert
Den Protagonisten - Kavalierbariton, Soprano lirico, Tenore leggiero - bleiben schöne, eingängig-merkfähig wie auch
gefühlsreich gestaltete Vokalsoli und Ensembles. Eben diese sind - wie stets bei Lortzing - melodisch wie dramaturgisch besonders gelungen. Sachsens großer Monolog (die Nr. 2 des Werks) nimmt den
Beginn von Wagners „Fliedermonolog“ förmlich vorweg. Und Cordulas parodistische Kartenszene im 3. Akt „ist ein ebenbürtiges Pendant zu Ännchens Romanze in Webers
Freischütz“.
Insgesamt bewertet, behauptet sich das Werk musikalisch wie auch dramaturgisch neben viel populäreren Repertoirewerken
der Deutschen Spieloper, nicht nur aus Lortzings Feder. Bei der Uraufführung fand Hans Sachs lebhaften Anklang. Die Presse attestierte „Frische, Leichtigkeit und Lieblichkeit“. So erlebte
das Stück eine kurze Breitenresonanz mit diversen Produktionen an großen Häusern, darunter Berlin und Prag. Sein Erfolg verebbte rasch; neue Werke des Genres, gerade auch von Albert Lortzing,
verdrängten es aus dem öffentlichen Interesse.
Im 20. Jahrhundert lag die Oper lange und bis heute im Grab der Vergessenheit. Mit einer Ausnahme: Im Nachkriegsjahr 1950
unternahm das Opernhaus Nürnberg einen Belebungsversuch - mit einer soliden Stadttheaterproduktion in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk, unter dem Dirigenten Max Loy, einem Kenner der Materie,
und dem prominenten Baritono lirico Karl Schmitt-Walter (ab 1956 triumphal gefeiert als Beckmesser in Wagners Meistersingern in Bayreuth). Der Rundfunkmitschnitt ist als bisher einige
Gesamteinspielung vor Fritz Weisses konzertanter Berliner Aufführung greifbar - allerdings in einer Neubearbeitung des Dirigenten Loy, die nicht nur die Handlung strafft, sondern auch deren
Konfliktgeschehen entschärft und den Titelhelden bereits als Verlobten der Sopranistin einführt. Unser Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie präsentiert wieder Lortzings Mannheimer
Fassung.
KUS
Der Inspirator und Realisator konzertanter Aufführungen von Opern-Raritäten - initiiert und moderiert für die SFB Musikprogramme vom Opernhistoriker Einhard Luther:
Fritz Weisse mit seinem Berliner Konzertchor und entdeckenswerten Solisten in der Berliner Philharmonie.
Dirigent, Pädagoge, Komponist, vor allem Chorleiter. Ausbildung an der Kirchenmusikschule Spandau, dann als Kapellmeister an der Hochschule für Musik Berlin. Seit Studienjahren Leiter des Berliner Konzertchors. Seither allein in der Berliner Philharmonie mehr als 200 Konzerte mit den Berliner Philharmonikern, dem RSO Berlin und der Staatskapelle Berlin. Zahlreiche Gastspiele in den berühmtesten Konzertsälen der Welt (London/ Royal Festival Hall. Wien/ Musikverein und Konzerthaus. New York/ Carnegie Hall. Washington/ Kennedy Center), beim Israel Philharmonic Orchestra, mit dem BSO im Teatro Colon Buenos Aires, mit dem Rundfunkorchester Leipzig im Gewandhaus. Auftritte in umfassenden Oratorien- und Chor-Repertoires in aller Welt. Gründer des Bundeswettbewerbs Gesang und dessen Juryvorsitzender. Viele konzertante Aufführungen unbekannter oder vergessener Opernwerke. Umfangreiches Tondokumentearchiv (Studio und live) vor allem von Chorwerken.
Jörn W. Wilsing (Bariton / 1940 Hamm - 2010 Stuttgart).
Ausbildung an der Musikhochschule Köln, in Salzburg und München. Engagements am Gärtnerplatz-Theater München, den Opernhäusern Dortmund und Karlsruhe, dann als universeller Lirico, Kavalier- und
Charakterbariton an der Staatsoper Stuttgart (Ensemblemitglied bis 2006). Württembergischer Kammersänger. Solist der Salzburger Festspiele, Gast an den Staatstheatern von München, Wien, Basel, Köln,
Nürnberg. Auftritte in Radio und TV. Breites Repertoire von Monteverdi bis Weill. Gefeierter Operetten-Bonvivant. CD-Edition beim HAfG.
Gabriele Maria Ronge (Sopran /* 1957 Hannover)
Dramatischer Sopran mit Rollenschwerpunkt bei Wagner und R. Strauss. Sie studierte in Göttingen Romanistik und Anglistik,
parallel dazu Gesang und Darstellung bei Nurit Gorén in Kassel. Erste Auftritte in Jazzclubs, dann mit Opernsoli beim Sender Freies Berlin. Durch die TV-Show Anneliese Rothenberger stellt
vor wurde sie bekannt. Festengagement am Opernhaus Osnabrück, dann am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. 1990 engagierte Wolfgang Sawallisch sie an die Bayerische Staatsoper. Von
dort Karriere als Gast führender Opernbühnen: Staatsopern Berlin, Hamburg, Stuttgart, Wien, Deutschen Oper Berlin, Opernhäuser Köln, Düsseldorf, Frankfurt/M., Grand Opéra de Paris, Scala di
Milano, Rom, Bologna, Genua Turin, Triest, Madrid, Tokio, Tel Aviv, Mexico. Vorrang-Partien: Fidelio, Senta, Salome, dann Brünnhilde & Turandot, bei TV Belgique die drei
Brünnhilden im RING. Auf CD: Sieglinde, Gutrune, Brünnhilde, Opernwerke von Ernst Krenek und Rudi Stephan, Gustav Mahlers 2. Symphonie.
Andrea Trauboth (Sopran / * 1959).
Ausgebildet als Musik- und Theaterwissenschaftlerin. Bühnenstudium im Studio der Bayerischen Staatsoper. Debüt-Engagement in Dortmund. Gastsängerin an den Opernhäusern von München, Hamburg, Dresden,
DOB Berlin, Stuttgart, Wien. Auftritte an der Scala di Milano. Seit 1995 Festengagement am Opernhaus Köln. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen. Führend im jugendlich-dramatischen
Fach.
Ivo Ingram (Bass / * 1937 Österreich
Der vielseitige Sänger wurde in Wien ausgebildet. Er trat an zahlreichen Großstadtbühnen des deutschen Sprachraums und an
österreichischen Landestheatern auf - von Innsbruck, Graz, Salzburg bis Berlin. Er gab auch Gastspiele in europäischen Ländern, so in der Arena di Verona. Er hatte sich auf Charakterrollen
spezialisiert, darunter viele Comprimario-Partien mit besonderem darstellerischem Anspruch in Werken jeder Provenienz und Richtung. Beim CD-Label audite erschien er in zwei oratorischen
Chorwerken von César Franck. Ingram trat auch als Autor, vor allem zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Tirols, hervor - darunter einer Biographie des Südtiroler Elektronikers und
Wasserkraftanlagenbauers Josef Beikircher (1850-1925).
Ulrich Ress (Tenor / 1956 Augsburg)
Studium 1975-1978 bei Franz Kelch am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg, dazu Gesangsunterricht bei Leonore Kirschstein. Erstes Engagement als Tenore leggiero am
Opernhaus Augsburg. Mit der Spielzeit 1984/85 Wechsel an die Bayerische
Staatsoper München, der er bis heute als Ensemblemitglied
angehört. 1994 Ernennung zum Bayerischen Kammersänger. 1988 Debüt als David in den
Meistersingern bei den Bayreuther Festspielen. Gastspiele an
den Musikbühnen von Hamburg, Berlin, Stuttgart, Dresden, Mannheim, Barcelona, Athen, Straßburg, Nizza und nach Japan. Typische Partien: Pedrillo, Monostatos, Jacquino, Vogelweide, Hirt, Mime, Trabucco, Bardolfo, Knusperhexe, Valzacchi, Scaramuccio, Budoja, Goro, Pong, Capito. Auch
als Lied- und Oratoriensänger vielgefragt.
Friedrich Lenz (Tenor /1926 Biersdorf/Westerwald - 2015)
In russischer Kriegsgefangenschaft erhielt er bei einem der Schock-Brüder ersten Gesangsunterricht. Dann besuchte er das Konservatorium in Riga und wirkte als Eleve an der Riga-Oper mit. Nach der
Heimkehr nahm in der legendäre Clemens Glettenberg an der Musikhochschule Köln als Schüler an. 1951 sang er im Bayreuther Festspielchor. 1953 hatte er sein Solodebüt als Lirico und Buffo am Opernhaus
Düsseldorf. Ab 1955 war er am Musiktheater Wuppertal engagiert. 1957 wurde er an die Bayerische Staatsoper berufen, der er 38 Spielzeiten lang die Treue hielt. In München wurde er zu einer Stütze des
Ensembles mit zahllosen Partien und Hunderten von Aufführungen, geliebt für Stimmreiz, Darstellungskunst und Spielwitz. Er brillierte bei Gastauftritten, Festspielen und in Uraufführungen von Henze
und Reimann. Noch im fortgeschrittenen Alter feierte „der Friedl“, wie ihn die Münchner liebevoll nannten, Erfolge als jung gebliebener David in Wagners Meistersingern. Bedeutende Erfolge
hatte er auch als Konzert- und Oratoriensänger.
Martin Blasius (Bass - 1956 Schwelm/Westf.)
Nach dem Abitur studierte er 1976-1983 bei Edmund Illerhaus an der Essener Folkwangschule (Abschluss mit Auszeichnung). Konzertauftritte in ganz Europa und Südamerika. Bühnenarbeit in Gelsenkirchen,
Hannover, Düsseldorf. Seit 1996 Gastsänger in Berlin, Hamburg, Essen, München, Wien und Japan. Radio-/TV-Aufnahmen und CD-Einspielungen. Bühnenrepertoire mit vielen seriösen Basspartien und
Charakterrollen. 1999 Festspieldebüt in Berios Cronaca del Luogo Salzburg. Auch als Liedsänger, vor allem mit Schuberts Winterreise erfolgreich. Zuletzt in Partien des
schweren Buffofachs wie Agata in Donizettis Viva la Mamma, Osmin, Kezal, van Bett, Baron Ochs, Graf Waldner, Nicolais Falstaff. In unserem Mitschnitt fungiert er vor allem als
markanter Rollensprecher, dessen Gesang auf Ensembles beschränkt bleibt.